Mit sozialen Finanznetzwerken Banken ersetzen!? Ein Interview mit Lendstar

Lendstar

Nachdem wir schon gemeinsam Autos und Sofas für Reisen, Werkzeuge und Skills für Eigenarbeit und sogar Wohnzimmer für Konzerte nutzen, ermöglichen uns Finanz-Innovationen Transaktionen abseits der Bankenwelt durchzuführen. Wir konnten Jennifer Fizia vom Lendstar-Team für ein Interview gewinnen und damit interessante Einblicke in die Welt sozialer Finanztransaktionen erhalten.

Hi Jennifer! Kannst du uns in ein paar Sätzen erklären, was ist Lendstar ist und was es so besonders macht?

Lendstar ist ein soziales Finanznetzwerk, mit dem die User u.a. Geld sammeln, teilen, leihen und senden können. Gerade haben wir unsere App für iOS und Android sowie unsere Website neu gelauncht.

Lendstar hat sich in den vergangenen Monaten von einer reinen P2P-Lending-Anwendung zu einer App für alle Finanztransaktionen im sozialen Umfeld gewandelt. Mit Lendstar 2.0, wie wir die neue App-Version nennen, können die User nicht mehr nur Geld leihen und verleihen, sondern auch Geldbeträge sammeln, Kosten aufteilen und Vorauszahlungen tätigen. Wer z.B. in einer WG wohnt, muss ab sofort keine lästigen Excel-Tabellen mehr erstellen. Alle Bewohner halten ihre Ausgaben einfach in der Lendstar App fest und lassen sie am Ende des Monats von der App aufteilen. Das geht schnell, ist sicher und einfach und setzt möglichen Streitigkeiten um die Kosten ein Ende.

Die App bietet neben der ausführlichen Dokumentation eine sehr gute Übersichtlichkeit aller Finanztransaktionen. Und noch wichtiger: Bei Lendstar können sich die User untereinander austauschen, verabreden, diskutieren – was immer sie wollen. Indem sie miteinander kommunizieren und interagieren, verwandeln sie die trockenen, manchmal nervigen Geldangelegenheiten in etwas, das auch Spaß macht! Die Interaktion der User ist uns ganz wichtig!

Geldangelegenheiten damit sozialer zu gestalten klingt interessant! Wie ist überhaupt die Idee zu Lendstar entstanden?

Die Sharing Economy ist einer der aktuellen, schnell wachsenden Megatrends der Zukunft. Wir haben uns gedacht, was bereits für Autos, Luxusgüter und private Unterkünfte funktioniert, das geht auch bei finanziellen Mitteln. Aber wie schafft man es, dass Geld einfach und vor allem sicher geteilt werden kann? Wie stellt man sicher, dass sich das auch problemlos in den Alltag einbinden lässt? Schnell war uns klar: Das wird nur mobil funktionieren und in Echtzeit. Die Idee zur Lendstar App war geboren.
Mit der ersten Version der App haben wir das zinsfreie Leihen und Verleihen von Geld unter Freunden möglich gemacht. Durch Input unserer User und eigene Erfahrungen haben wir schnell gemerkt, dass unsere App noch viel mehr Potenzial hat. Geld sammeln für Geschenke wäre toll, sich vorausbezahlte Beträge zurückzahlen lassen oder gemeinsame Kosten aufteilen auch. Und ab sofort ist das auch alles möglich! Die WG-Mitbewohner mit einem Foto vom gemeinsamen Kochabend an die Ausgabe für den Einkauf zu erinnern, ist eben cooler und sympathischer, als ihnen am Ende des Monats einfach die Supermarkt-Rechnung zu präsentieren.

Das Lendstar-Team (v.l.n.r): Florian J. Breunig, Jennifer Fizia, Christopher Kampshoff

Das Lendstar-Team (v.l.n.r): Florian J. Breunig, Jennifer Fizia, Christopher Kampshoff

Wie sieht euer Geschäftsmodell aus?

Aktuell ist Lendstar komplett kostenlos und wir verdienen noch kein Geld mit der App. In Kürze planen wir ein Premium Produkt auf den Markt zu bringen, mit dem wir dann die ersten Umsätze generieren werden. Es handelt sich dabei um ein Lendstar Konto mit angeschlossener Prepaid-Kreditkarte. Das Besondere wird sein, dass alle User, die über dieses Konto verfügen, die Möglichkeit haben gegenseitig Geld in Echtzeit zu transferieren. Das Überweisen von Geld wird damit so einfach und schnell wie das Tippen einer WhatsApp-Message. Für Karte und Konto werden wir eine geringe monatliche Gebühr erheben.

Was sind derzeit die größten Herausforderungen für Euch?

Unsere potentiellen User zu erreichen und es zu schaffen, dass die Menschen erkennen, dass es spannende und sinnvolle Alternativen zu den klassischen Banken gibt.

Geldbeschaffung Peer-to-Peer ist nun möglich – werden Banken für Finanzdienstleistungen in Zukunft an Stellenwert verlieren? Wie sieht eure Vision der Finanzwelt in der Zukunft aus?

Wir können uns gut vorstellen, dass Banken bzw. Bankdienstleistungen durch Netzwerke und einer dahinter liegenden Intelligenz ersetzt werden. Gerade in dem für Lendstar interessanten Marktsegment der P2P-Transaktionen sind Banken oft nur ein Intermediär der Mittel allokiert. Das kann deutlich effizienter gemacht werden, als es die Banken heute tun. Mit Lendstar wollen wir helfen die Finanzwelt, wie wir sie heute kennen, zu verändern und zu verbessern.

Was sind Eure Pläne für die nächsten 12 Monate?

Als nächstes großes Projekt steht die Einführung des oben erwähnten Premium Produktes auf unserem Plan. Sobald wir das erreicht haben, streben wir die Internationalisierung von Lendstar an, beginnend mit Europa. Eine Menge Arbeit – wir freuen uns drauf!

Vielen Dank Jennifer für deine Zeit und deine Antworten – Wir wünschen euch für eure Pläne und Herausforderungen viel Erfolg!

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