Raus aus dem grauen Alltag, rein in die grüne Natur – das möchte Gründer Dirk Fehse für jedermann möglich machen. Wie? Mit seiner Plattform PaulCamper, einem online Marktplatz zur Vermietung von Campern in privater Hand.
Dirk, erzähl mir doch etwas mehr daüber, wie PaulCamper funktioniert?
Auf PaulCamper können Vermieter ihren Camper in der Zeit, in der sie ihn nicht selbst nutzen, anbieten. Dafür haben wir ein auf Camper in privater Hand, zugeschnittenes Profil entwickelt. Menschen, die auf der Suche nach einem Camper oder Wohnmobil sind, das bezahlbar ist und/oder Charakter hat, können auf PaulCamper deutschlandweit einen Camper finden. Die Vermittlung erfolgt dabei direkt über uns. Eine freundliche und kompetente persönliche Beratung sind für uns dabei so wichtig, wie Diesel im Tank.
Wie endstand die Idee für Paulcamper?
Drei Monate mit einem Campervan durch Australien haben meine Leidenschaft für unabhängiges und einfaches Reisen entfacht. Wieder zurück in der Heimat, wollte ich auch Europa auf diese interessante Art und Weise kennen lernen. Einen Camper zu mieten, der günstig und einfach war, stellte sich jedoch schnell als schwieriges, wenn nicht sogar unmögliches Unterfangen dar. Also kaufte ich mir selbst einen Camper, den ich auf den Namen Paul taufte. Da so ein Camper für nur eine längere Reise pro Jahr zu teuer ist, beschloss ich aus der Not eine Tugend zu machen. Warum nicht selbst das anbieten, was ich nicht gefunden hatte: Einen günstigen und einfachen Camper!
Meine Motivation bestand fortan darin, auch anderen Menschen eine tolle Zeit mit einem bezahlbaren Camper zu ermöglichen. Wichtig dabei war mir vor allem, dass alles sicher, persönlich und einfach gestaltet ist – von der Ausstattung Pauls über die Abwicklung des Mietvorgangs bis hin zur Preisgestaltung. Saisonpreise, Zusatzkosten und Kilometerbegrenzung gefielen mir nämlich selbst nie. Also beschloss ich: ein Preis und alles drin, inklusive Vermietversicherung und ner Menge Liebe. Seit fast drei Jahren teile ich nun Paul mit anderen Menschen.
Wie ging es weiter?
Überrascht von der Nachfrage nach Paul Camper und dem Spass, den ich damit habe, beschloss ich meinen Job an den Nagel zu hängen, und mehr aus der Idee zu machen. Und so entsteht gerade eine Plattform für privates Camper-Sharing. Dabei halte ich an Bewährtem fest. Und das betrifft nicht nur den Namen PaulCamper, sondern vor allem die Leitprämissen, für die PaulCamper steht: Persönlichkeit, Einfachheit und Sicherheit. Mittlerweile stehen schon mehrere Camper in ganz Deutschland bereit und PaulCamper etabliert sich zu einem persönlichen Vermittler zwischen Campervanbesitzern und Menschen ohne eigenen Camper.
Was sind bisher die größten Herausforderungen im Aufbau der Plattform?
Die größte Herausforderung besteht darin, ein Versicherungsunternehmen von unserer Idee zu überzeugen, so dass die Abwicklung der Mietgeschäfte noch einfacher läuft und der Aufwand für Vermieter weiter sinkt.
In Deutschland wird die Sharing Economy momentan als großer “Trend” bezeichnet. Ist es deiner Meinung nach mehr als das, und wenn ja, warum?
Definitiv. In der Gesellschaft findet ein Wertewandel bzw. eine Weiterentwicklung statt. Dabei zeigt unsere tägliche Kommunikation mit den Menschen, dass dies nicht nur von der jungen Generation getragen wird. Neben dem Aspekt der Kostenersparnis entwickelt sich bei vielen Menschen der Wunsch, neben dem gesetzten Leben etwas Sinnvolles zu tun, sich weiter zu entwickeln, etwas zu bewegen und gerade im Konsumbereich nicht weiter den klassischen Anbietern nachzurennen.
Die positive Resonanz unserer Kunden spiegelt dies wieder. Unseren Mietern geht es nicht immer nur um einen günstigeren Preis. Sie suchen vielmehr auch die private Ebene und den sozialen Kontakt; die aktive Unterstützung toller Ideen. Die Vermieter erkennen zumeist selbst, dass es keinen Sinn macht, wenn ihr Camper sich die meiste Zeit des Jahres totsteht. Zudem sind sie vom Community-Gedanken begeistert. Chancen, Risiken und Aufwand, also quasi Unternehmertum, sehen sie als spannende und lohnende Herausforderung.
Was sind eure Pläne für das nächste Jahr?
Pläne sind gut und vorhanden. Wohin die Reise geht, ist bei einem jungen Start-Up jedoch immer ungewiss. Wir arbeiten jedenfalls eifrig daran, dass noch mehr Menschen bei uns mitmachen und die PaulCamper Community stetig wächst. Raus aus dem grauen Alltag und rein in die grüne Natur soll für jedermann möglich sein.
Danke für das Interview und viel Erfolg mit deinem Startup!