Crowdfunding & KoKonsum – passt das?

Crowdfunding und KoKonsum

(von Céline Schmahl)

Practice what you preach – also selbst beherzigen, was man anderen predigt. Das war sozusagen unser Motto als wir beschlossen haben für unser Startup qipoqo eine Crowdfunding Kampagne zu starten. Qipoqo ist eine online Tauschbörse für Dienstleistungen und befindet sich noch in einer sehr frühen Phase. Wer sollte Crowdfunding nutzen, wenn nicht ein Startup aus dem Bereich KoKonsum?

Crowdfunding und Startup-Finanzierung

Etwas, das man aus Startup Sicht beachten muss ist, dass Investoren, vor allem in Europa, noch nicht wirklich mit Crowdfunding als Teil des Investitionsrepertoires vertraut sind. Es ist noch nicht ganz klar wie sich das in die Startup-Finanzierung eingliedert und welche Rolle es spielt. Daher kann es leider durchaus ein negatives Signal senden. Doch das muss es nicht! Hier ein paar Gedanken dazu, wie das funktionieren kann und welche Rolle Crowdfunding in der Startup-Finanzierung spielen kann.

Drum prüfe wer sich crowdfundetCrowdfunding

Zuerst einmal ist es wichtig welches Ziel man mit Crowdfunding verfolgt. Geht es lediglich um „billiges Geld“? Soll Crowdfunding den klassischen Investor ersetzen? Hier muss man sich seiner eigenen Motivation bewusst werden und diese klar nach außen transportieren. Wenn man durch Crowdfunding traditionelle Investoren umgehen möchte, dann würden diese wohl ohnehin nicht in Frage kommen, da die beiden Finanzierungswege andere Beträge ermöglichen. Wirklich große Beträge sieht man im Crowdfunding, vor allem in Europa, eher selten. Wenn man lediglich einige Tausend Euro braucht, um das eigene Startup auf den Weg zu bringen, dann wäre das nichts für Business Angels oder Venture Capital. Crowdfunding ist in diesem Fall also eine wunderbare Lösung. Sollte man jedoch anschließend an das Crowdfunding traditionelle Investoren an Bord holen wollen, so sollte man auf jeden Fall vermeiden, dass das Crowdfunding wie eine verzweifelte Tat wirkt. In diesem Fall sind eine klare Kommunikation und eindeutig definierte Ziele wichtig, um sich keine Türen zu verschließen.

Wie es funktionieren kann

Auch wenn man sich später noch an traditionelle Investoren wenden möchte hat Crowdfunding aber durchaus seinen Platz in der Finanzierung von Startups, insbesondere als erste Finanzspritze, die ein Startup erhält. Da beim Crowdfunding häufig Freunde und Familie finanziell helfen, ist dies an und für sich auch nichts Neues. In diesem Fall ersetzt Crowdfunding also nicht den Investor, sondern kann gut genutzt werden, um das Produkt zu entwickeln bis es für Investoren reif ist. Und gerade für Startups im Bereich KoKonsum macht Crowdfunding durchaus Sinn, da sie immer auf einer starken Community aufbauen, die man durch Crowdfunding sehr gut aufbauen und mobilisieren kann. Dasselbe gilt für andere Startups, bei denen Community eine große Rolle spielt. Hier kann Crowdfunding also eine strategische Rolle über die reine Finanzierung hinaus spielen. KoKonsum und Crowdfunding passen also wunderbar zusammen!


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Eine Antwort to “Crowdfunding & KoKonsum – passt das?”

  1. Jan Franke

    Interessanter Artikel, allerdings investieren auch Business-Angels in genau den genannten Höhen durchaus gerne. Die Finanzierungssituationen für Crowdinvestments sind allerdings anders, bei Business-Angels sucht man neben dem Investment noch Beratung und Vernetzung, bei Crowdinvest sucht man Kunden(-bindung). Beste Grüße, Jan Franke

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